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Deutscher Wein in Zeiten der Wirtschaftskrise

December 17, 2009 Wein No Comments

Weingläser mit den Deutschland FarbenBeinahe überall wird gejammert und den guten alten Zeiten nachgeweint. Banken gehen in Reihe bankrott und Traditionsunternehmen, die über Dekaden hinweg den Schwierigkeiten trotzen konnten, müssen in die Insolvenz. Schuld allein trägt meist die weltweite Wirtschaftskrise, die den Unternehmen und ganzen Industriezweigen die Existenzgrundlage raubt. Wie aber verhält es sich mit Deutschem Wein? Ist die Krise auch in der Weinindustrie angekommen?
Da gibt es Weinerzeuger, die haben sich bereits vor der US-Immobilienkrise über Umsatzeinbußen beschwert – andere haben bis heute keine Auswirkungen zu beklagen gehabt. Und noch im April 2009 konnte die Weinmesse ProWein Rekord-Besucherzahlen verkünden. Ein pauschales „Ja“ oder „Nein“ zur Wirtschaftskrise in der Weinindustrie ist deshalb gar nicht erst möglich. Fakt ist, dass laut des Deutschen Weininstituts im Halbjahr 2009 das Gesamtvolumen der ausgeführten Mengen um 4,3 % gegenüber zum Vorjahr gestiegen ist. Im gleichen Zeitraum ging jedoch der Wert der weltweit ausgeführten Weine um gut 2 % zurück. Die Wertverluste konnten zu einem Großteil durch mehr Exporte aufgewogen werden, wenngleich es nicht sicher ist, dass dies auch in Zukunft möglich sein wird, zumal es unvorhersehbar erscheint, inwieweit sich die Spätfolgen der Krise auf die Weinindustrie auswirken werden.

Es zeigt sich, dass die Wirtschaftslage der Weinindustrie differenziert betrachtet werden muss, ohne dabei einen offensichtlichen Trend ausmachen zu können.
So konnten Deutsche Weine im drittwichtigsten Exportmarkt (Niederlande) Absatz- und Umsatzsteigerungen von 30 % erzielen und Exporteinbußen in Überseeländern wie Japan oder USA kompensieren. Musste im wichtigen Exportland Großbritannien ein Rückgang der ausgeführten Gesamtmenge um über 13 % hingenommen werden, konnte man hingegen in Irland die Exportmenge um 55 % steigern.

Die Zeit der weltweiten Absatzkrise kann aber auch eine Chance für den Deutschen Wein bedeuten. Traditionsmärkte wie der deutsche, auf dem der Wein weit mehr ist als ein Lifestyleprodukt, versprechen vor allem mehr Absatzstabilität – zunehmend auch für ausländischen Wein. Im Vergleich mit sog. Boomprodukten kann der Deutsche Wein seine charakteristische Bodenständigkeit, die ihm in Zeiten des Aufschwungs zuweilen noch Fußfessel war, jedoch glaubwürdiger vermarkten und daraus Profit schlagen und damit auch auf dem inländischen Markt punkten.

Wie so oft sind die Stimmen in Zeiten der Krise widersprüchlich. Die durchwachsenen Bilanzen des ersten Halbjahrs lassen Entwicklungen in die eine als auch in die entgegengesetzte Richtung zu, wenngleich bis hierhin keine erdrutschartigen Verluste zu verzeichnen gewesen waren. Es liegt demnach in den Händen der einzelnen Weinerzeuger, der Krisenzeit angemessene Strategien zu entwerfen, um sich vor zukünftigen Absatzeinbußen zu schützen.

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