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Weißburgunder

11.07.2008 Weinlexikon 2 Comments

Die hellste aller Burgunder-Sorten zählt man zu den weißen Rebsorten. Sie wird regional auch Klevener, Pinot Blanc oder Pinot Bioanco genannt. In ihren äußeren, biologischen Merkmalen unterscheidet sie sich kaum von den Sorten Auxerrois und Chardonnay. Erst sachkundige, ampelographische Nachweise ergaben die heute gültige Unterscheidung zwischen diesen drei Rebsorten.
Die Verbreitung des Weißburgunders aus der Ursprungsregion hat sich bis heute auf den deutschsprachigen Raum begrenzt. Dort gedeiht er auch in den nördlichsten Regionen Sachsen und Saale-Unstrut. Das ist umso beachtenswerter, weil diese dünnhäutige Rebsorte nicht nur unter Chlorose und Grauschimmelbefall leiden kann, sondern auch sehr empfindlich auf Frühjahrsfröste und zu starke Klimaschwankungen reagiert. Die guten Weine dieser empfindlichen Rebstöcke sind jedoch der Beweis für das besondere Geschick der Winzer.

Müller-Thurgau

Namensgeber der weißen Sorte ist der “Rebforscher“ Prof.Müller aus Thurgau, dem nachweislich 1882 eine Kreuzung aus Riesling und Madeleine royal gelungen ist. Somit hat sich das Kunstwort Rivaner, aus der vermuteten Kreuzung RieslingxSilvaner abgeleitet, eigentlich widersprochen – als Synonym darf es verwendet werden. … weiterlesen

Pinot Bianco

Der italienische Name und die meisten seiner Synonyme sind eindeutig. Es handelt sich um eine weiße Rebsorte, die in Burgund seit dem 14. Jahrhundert bekannt als Pinot Blanc bekannt ist. Lange Zeit wurde zwischen dem hellsten aller Burgundersorten, dem Chardonnay und dem Auxerrois nicht unterschieden, da alle drei Sorten nur durch geschulte Ampelographen unterschieden werden können.
Heute kennt man dadurch seine Entwicklung genau: Der Blaue Burgunder (Pinot Noir) wird als Urform des Burgunders angesehen. Durch Knospenmutation entwickelte sich der helle Grauburgunder, der letztlich wiederum zum Weißen Burgunder (Pinot Blanc) mutierte.
Im nördlichen Italien kultiviert man den Pinot bianco auf Südtiroler Lagen (Trentino) und keltert ihn zum „Weißburgunder“ einen leichten, frischen Wein mit einem Duft von Birne und Apfel.
Weine aus den südlicheren Regionen – Venetien, Lombardei und Friaul – enteickeln Mandelaromen und den Duft exotischer Früchte.

Klingelberger

Die Badische Weinregion Ortenau darf die Rebsorte Riesling unter dem Synonym Klingelberger verwenden. Den echten Klingelberg zu besitzen, rühmen sich die Durbacher zweifach – gleichnamiger Schlossberg und Anbaulage für sortenreinen Riesling. Als sogenannte Einzellage darf er aber nicht bezeichnet werden. Er ist unter der weißen Rebsorte Riesling eine der höchstgelegensten Anpflanzungen (ü. 400 m) mit guten Qualitätsmerkmalen, dank seiner sonnenverwöhnten Lage: Der Riesling ergibt einen herzhaften, spritzigen Wein mit Pfirsichduft.

Rivaner

Rivaner ist ein Synonym für die Sorte Müller-Thurgau, die als Weiße Rebsorte zugelassen ist. Der weltweite Anbau der Müller-Thurgau-Rebe beläuft sich weltweit auf über 40.000 ha und hat dadurch zu einer entsprechend starken Produktion und breiten Vermarktung geführt.
Gerade aber bei der Vermarktung sind hohe Produnktionsmengen eher nachteilig, zumal diese Sorte wenig Lagerungsfähigkeit besitzt und somit zum flachen Massenwein abgestuft wird.
In Deutschland war der Namenswechsel ein erster Schritt, diesem entgegenzuwirken. Ein zweiter ist die Beschränkung des Ertrages, die jedem Winzer durch Ertragsreduzierung an den Rebstöcken (Schnitt) oder Rückbau gelingt. Der sortenreine Flaschenaufzug von Weinen mit ausgesuchten, guten Eigenschaften unter dem neuen Namen Rivaner und die vermehrte Verwendung der Rebsorte für Verschnitte haben sich ebenfalls gut bewährt.
Die Expertisen beschreiben die Rivaner-Weine heute als jugendlich, trocken und frisch-fruchtig.

Kerner

Das Ergebnis der Kreuzung aus Trollinger und Riesling wurde als Rebsorte anerkannt und zu Ehren des Dichters J.Kerner so genannt. Dem Weinsberger Rebzüchter August Herold wurde bereits mit seiner Heroldrebe gebührende Ehre anerkannt. So würdigte man das Werk eines Weinsberger Dichters, Arzt und Psychoanalytikers, dem Wein sicherlich kein Tabu war.
Die junge Rebsorte Kerner fand schnell Zuspruch in Württemberg, danach in der Schweiz, Südtirol und dem aufstrebenden Weinbauland Südafrika. Später Austrieb und die Winterfrosthärte sind Vorteile der Pflanze, die den etwas üppigeren, fruchtlosen Geiztriebwuchs und die erforderliche Pflege gegen Mehltau jedoch mehr als ausgleichen.
Es existiert eine noch jüngere mutierte Rebe des Kerners, die in der Sortenliste als Kernling geführt wird. Er ist eine Rebe, die sowohl Kerner- als auch Riesling-Eigenschaften besitzt.

Rheinriesling

Diese Weiße Rebsorte hat unter den anerkannten Sorten in Deutschland einen der vorderen Ränge eingenommen. Manche Kenner bezeichnen ihn als den König der deutschen Weißweine.
Der Name „Rheinriesling“ findet international Verwendung für den „Riesling“. Diese Bezeichnung ist vielleicht sogar noch sinnvoller – sie nennt die Sorte und lässt die Anbaulagen offen. Die über 21000 ha verteilen sich auf alle Regionen. Sehr gute Steillagen befinden sich z.B. auch im Mosel-Tal, das mit seinen steinigen, warmen Böden die besten Voraussetzungen für die langsam reifenden Reben bietet. Dort entwickeln sie in später Herbstsonne ihre markante Säure und Aromen nach Pfirsich oder Apfel. Im Ausbau besitzen Weine von Schieferböden (Mittelrhein) das Aroma von Feuerstein. Der Weinstil im Nahe-Tal, einem der ältesten Weinbaugebiete Deutschlands, wird heute vom Rheinriesling vorherrschend bestimmt.
Die natürliche Säure des Rieslings ist eine der guten Voraussetzungen zur Sektherstellung. Andere Betriebe haben sich auf edelsüße Beerenauslesen oder Eisweine spezialisiert. Der Riesling sollten frühestens ein Jahr nach der Ernte getrunken werden. Der Wein besitzt eine fast ungegrenzte Lagerfähigkeit – Geduld wird mit Spitzenweinen belohnt!

Elbling

Der Weiße Elbing kommt ursprünglich von italienischen Weinbaugebieten und gilt als eine der ältesten Europas. In Deutschland war sie lange die verbreitetste Rebensorte, musste aber diesen Rang an andere Züchtungen längst abtreten. Die heutigen bedeutenden Anbauflächen findet man nur noch in der Region Mosel-Saar-Ruwer und wurde 1965 „endgültig“ als anerkannte Rebsorte zugelassen.
Die Weißweine des Elblings besitzen ein neutrales Aroma und einen relativ niedrigen Alkoholgehalt. Ihre Säurewerte sind dagegen überdurchschnittlichen und geben ihnen einen Vorzug bei der Sektherstellung.
Keinen Zweifel lassen Ampelographen daran, dass die Farbmutation des Weißen Elblings eine rote Rebsorte hervorbrachte: Der “Rote Elbling” ergibt einen klassifizierten Weißwein mit einer ihm typischen Lachsfarbe.

Riesling

Ist eine Weiße Rebsorte, die international mit dem Synonym „Rheinriesling“ bezeichnet wird. Für die deutsche Weinbauregion Baden ist auch das Synonym „Klingelberger“ zugelassen. Gelegentlich auch auch noch der Name „Weißer Riesling“ auf.
Die Ableitung des Wortstammes Riesling ist nicht eindeutig geklärt – auf den 22000 ha Anbaufläche stehen Rebstöcke aus edlem Reis (?) oder besitzen dunkles Holz, dem Rusling (?).
Eindeutig ist der Riesling jedoch die beste und wichtigste Weißweintraube im deutschen Weinbau.
Die steilsten Lagen haben die Weinberge am Mittelrhein und vor allem in den Tälern von Mosel, Saar und Ruwer. Ihre Schieferböden speichern hervorragend die Wärme und sorgen für ideale Klimabedingungen, die diese spätreifende Rebe benötigt. Unter Liebhabern haben die Weine dieser Regionen aufgrund ihrer besonderen Mineralität (Feuerstein-Aroma) einen besonderen Zuspruch.
Andere wieder sind Freunde von Auslesen und Spätlesen besonderer Jahrgänge und Lagen. Dabei darf es auch ein Riesling aus der Wachau in Österreich sein.

Chardonnay

Diese Rebsorte hat einen Spitzenplatz in der Weinherstellung eingenommen. Der Chardonnay dominiert sowohl den Regalen der „Modeweine“ als auch in den Reihen der Spitzenweine.
Längst hat diese weiße Rebsorte von Burgund und Champagne aus alle Weinbaugebiete der Welt „erobert“. Die Ansprüche an Klima und Boden entsprechen denen des Rieslings – sind eher noch ein wenig geringer. Nur die Anfälligkeit gegen Frühjahrsfröste liegt in dem frühen Austrieb der Traube begründet. … weiterlesen

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