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Deutschlands nördlichster Weinberg

December 21, 2009 Wein No Comments

Wer in Hamburg zu den St. Pauli Landungsbrücken fährt, tut das in der Regel, um zum Hafen zu gelangen. Und wer dann gar die Mühe auf sich nimmt, auf den Stintfang zu klettern, der will die schöne Aussicht genießen, die man von hier aus auf ein großes Stück des Hafenareals und die Elbe hat. Die Wenigsten wissen, dass sie damit unmittelbar vor einer Attraktion Hamburgs stehen, einem 500 Quadratmeter großen Weinberg. Hier wachsen die Reben für den als Rarität geltenden „Stintfang Cuvée“, der nirgends im Handel erhältlich ist. Nur die Senatoren und wichtige Gäste der Stadt bekommen ihn als Geschenk überreicht.
Deutschlands nördlichster Weinberg wird sowohl von den Einheimischen als auch den Gästen leicht übersehen, denn wirklich groß ist er ja nicht. Auch nicht sehr hoch und ist daher neben dem nördlichsten auch der niedrigste Weinberg.
Es gibt ihn seit 1993, nachdem die Winzer um Fritz Currle aus dem Baden- Württembergischen zum zehnjährigen Bestehen des „Stuttgarter Weindorfes“ in Hamburg der Stadt Reben zum Geschenk machten. 25 Stück der weißen Rebsorte „Phönix“ und 25 der roten „Regent“. Im Laufe der Jahre stockten die Weinbauer die Anzahl der Stöcke um die Hälfte auf 75 auf.

Die Pflege des Weinberges erfolgt durch das Gartenamt, einige Freunde des Stuttgarter Weindorfes sowie Fritz Currle, der zur Weinlese jedes Jahr nach Hamburg reist. Die jährliche Traubenernte obliegt traditionell den Senatoren sowie der Präsidentin bzw. dem Präsidenten der Hamburger Bürgerschaft. Anschließend treten die Trauben eine Reise nach Stuttgart- Ulmbach an, wo sie von Currle und seiner Tochter weiter ausgebaut werden, ehe sie im nächsten Jahr zum „Stuttgarter Weindorf“ wieder nach Hamburg gelangen.

Die Qualität des Weines ist übrigens für seine nördliche Lage recht erstaunlich. Kein Spitzenwein der Weltklasse, aber durchaus gut trinkbar.Die Trauben erreichen im Schnitt einen Zuckergehalt von 80 Grad Oechsle, im Jahr 2009 waren es sogar 85 – 88 Grad. 2009 gilt für den „Stintfang Cuvée“ als überaus gutes Weinjahr. Der Südhang der Elbe und dazu das sonnige Wetter im Juli und August waren die idealen Bedingungen für das Reifen der Trauben.

Es gab Überlegungen, benachbarte Flächen am Stintfang für die Erweiterung des Weinbaus zu nutzen. Letztendlich wurde davon abgesehen. Der „Hanse Primeur“, wie er auch liebevoll bezeichnet wird, soll eine Rarität bleiben.

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